Misho ist der Markenname, unter dem die japanische Sorte Kawachi Bankan in Europa bekannt ist. Ihren Namen erhielt sie von dem Ort, an dem sie im landesweit größten Umfang angebaut wird und der einer der wichtigsten Anbauorte von Zitrusfrüchten in der Präfektur Ehime ist.
Im Gegensatz zu den meisten Zitrusfrüchten, die im Winter geerntet werden, ist Misho eine der seltenen Sorten, die vom Frühjahr bis zum Sommer (April bis Juli) reif werden. In den letzten Jahren ist sie auch in Japan immer beliebter geworden.
Sie ist leicht an ihrer leuchtend gelben Farbe zu erkennen und enthält reichlich Saft. Der Zuckergehalt liegt bei 11%, so dass sich zusammen mit der frischen Säure und der entfernt zu erahnenden Bitterkeit eine delikate Süße ergibt. Beim Schälen entsteht ein typischer feiner Duft, der wegen seiner entspannenden Wirkung empfohlen wird.
Darüber hinaus enthält die Frucht reichlich Vitamin C, Kalzium, Kalium und Ballaststoffe und zeichnet sich damit im Vergleich zu anderen Zitrusfrüchten durch weniger Kalorien, Zucker und Fett aus. Je heißer es zum Sommer hin wird, desto erfrischender sind die angenehme Süße und frische Säure der Früchte, besonders wenn sie vor dem Verzehr im Kühlschrank gekühlt werden.

Misho ist eine Zitrusfrucht mit dicker Schale, die sich jedoch leicht mit der Hand entfernen lässt. Besonders lecker sind die Früchte, nachdem sie im Kühlschrank gekühlt oder gefroren wurden.
Auch die duftende Schale ist etwas ganz Besonderes. Kandiert oder zu Marmelade verarbeitet, ist sie ein Genuss.
Dank des hohen Anteils von Glutaminsäure, der dem von Zitronen entspricht, passt die Frucht auch gut zu Fisch- und Fleischgerichten und lässt sich zum Würzen von Speisen verwenden.

Misho-Früchte werden mit umweltfreundlichen Methoden angebaut, bei denen nur die unbedingt erforderlichen Chemikalien zum Einsatz kommen.
Übrigens hat sich vor Kurzem herausgestellt, dass Misho-Früchte mehr als andere Zitrusarten Aurapten enthalten, welches die kognitiven Funktionen verbessert und den Fettstoffwechsel unterstützt. So wird zukünftig eine steigende Nachfrage erwartet.

Die Präfektur Ehime mit ihrer reichen natürlichen Umgebung von Meer, Bergen und Flüssen bietet beste Bedingungen für Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei.
Hervorzuheben ist das landwirtschaftliche System des Anbaus von Zitrusfrüchten, das als Landwirtschaftliches Erbe Japans (J-NIHAS) anerkannt wurde. Seine Besonderheit sind die stufenartig die steilen Berghänge hinauf ansteigenden Plantagen, die eine atemberaubende Landschaft schaffen und die Grundlage für "Ehime, Königreich der Zitrusfrüchte" als dem größtem Anbaugebiet Japans bilden. Neben dem milden Klima mit einer mittleren Jahrestemperatur von über 16°C wirken hier sowohl die direkte Sonneneinstrahlung als auch vom Meer reflektiertes Sonnenlicht sowie von den Steinmauern reflektierte Licht- und Wärmeabstrahlung sozusagen dreifaches Sonnenlicht. Damit sind beste Bedingungen für den Anbau hochwertiger Zitrusfrüchte gegeben.
Erwähnt werden sollte auch, dass in dieser Region Erlebnis- und Lehrprogramme zu Land- und Forstwirtschaft und zur Fischerei angeboten werden. Dazu gehören auch minpaku-Unterkünfte in Privathäusern, in denen die Gäste das traditionelle, die Umwelt respektierende Leben im japanischen Dorf erfahren können. Die Regionen erhält viel Aufmerksamkeit, denn hier haben die Bewohner die Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) selbst in die Hand genommen.

Die Präfektur Ehime liegt im Westen der Insel Shikoku an der Küste der Seto-Inlandsee, der größten Wasserfläche dieser Art in Japan. Der Name Ehime bedeutet "schöne Prinzessin" und geht auf den Namen einer Göttin der japanischen Mythologie zurück. Gesegnet mit mildem Klima und reicher natürlicher Umgebung, macht die Präfektur ihrem Namen alle Ehre. Das Thermalbad Dōgo Onsen ist bekannt als das älteste Thermalbad Japans und entsprechend Anziehungspunkt für Touristen. Seine Architektur gilt als symbolisch für die onsen-Kultur Japans und wurde vom Michelin Green Guide Japan mit drei Sternen gewürdigt. In jüngerer Zeit ist die Route Shimanami Kaidō, die von Ehime aus über die Inseln der Seto-Inlandsee führt, ein beliebtes Ziel von Radsportlern.